Friedensarbeit ist kreative Arbeit. Sie bedeutet die Herstellung von einem Zustand der Unversehrtheit und des Vertrauens, des Zuhörens, der Stärkung (Empowerment), der Anerkennung und dem Ertragen von Vieldeutigkeit und Unsicherheit (Ambiguitätstoleranz) und des friedlichen Streitens. Friedensarbeit kann Perspektiven eröffnen, die normalisierter Gewalt und Strukturen des Machtmissbrauchs trotzen. Entscheidend für die Bearbeitung und Lösung von Problemen, von Krisen und Konflikten wird sein, ob es uns gelingt, Kreative Kompetenz als die zentrale Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts zu etablieren und auch unser Bildungssystem entsprechend zu verändern. Wir alle haben die Fähigkeit zu originellen und nützlichen Alternativen und sollten statt auf eindeutige Antworten auf unsere kreative Kompetenz bauen. Das diesjährige Programm lädt dazu ein, die eigene Kreativität und schöpferische Kraft zu entdecken und zu erweitern.
Weitere Informationen zum Programm des diesjährigen Friedensfestes finden Sie hier: https://www.friedensstadt-augsburg.de/de/kulturprogramm
Ein Blick in die Geschichte:
Im Zuge des Dreißigjahrigen Krieges wurde den Protestant*innen Augsburgs am 8. August 1629 die Ausübung ihres Glaubens untersagt. Erst im Westfalischen Frieden 1648 wurde ihnen die Gleichstellung der Romisch- Katholischen Kirche zuteil, die bereits 1555 im Augsburger Religionsfrieden formuliert worden war. In Erinnerung an das Ende ihrer Unterdrückung feierten die Protestant*innen 1650 erstmals das Hohe Friedensfest – am 8. August. Aus dieser Geschichte leitet Augsburg den aktuellen Auftrag als Friedensstadt ab: Niemand soll mehr aufgrund seiner Religion oder Herkunft ausgeschlossen werden! Heute leben hier Menschen unterschiedlichen Glaubens, fast 45 Prozent der Bewohner*innen haben Zuwanderungsgeschichte. Daher wird das Friedensfest seit vielen Jahren interreligios und interkulturell mit einem mehrwöchigen Kulturprogramm gefeiert. Seinen Ursprung hat das Augsburger Hohe Friedensfest im 17. Jahrhundert.
Bild: Auch die Malteser waren wieder vor Ort an der Friedenstafel auf dem Rathausplatz in Augsburg vertreten.
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